· 

Der Lokalbahnzug: Die Fahrwerke Teil 2

12. April 2020 Plattform-Übergangsbleche

 

Hallo zusammen,
heute geht es um die Plattformbleche. Die sind recht schöne Messinggussteile mit Riffel-Oberfläche, bereits in der richtigen gebogenen Form. Für die bewegliche Befestigung der Übergangsbleche sind am Teil zwei Fortsätze mit ca. 1 mm Stärke und etwa 1,5mm Länge mit angegossen und sollen in die dafür vorgesehenen Halter an den Geländern eingehängt werden. Da die Geländer aber in der Mitte oft zu weit auseinanderstehen, fallen die Übergangsbleche immer wieder heraus. Abhilfe kann man auf mehreren Wegen schaffen:
1. Methode:
Man biegt die Aufnahmen an den Geländern vorsichtig etwas nach innen (habe ich bei zwei der Wagen gemacht, ist aber gefährlich, die Aufnahmen brechen leicht an der Bohrung. Die Reparatur wird aufwendig).
2. Methode:
Man zwickt die originalen Wellenenden der Übergangsbleche ab und lötet links und rechts einen Messingdraht an das Teil (ist meiner Meinung nach auch problematisch, weil das Übergangsblech massives Messing ist und die Gefahr besteht, dass beim Anlöten des zweiten Stifts der andere sich durch die Hitze auch wieder löst). Denkbar wäre bei der Methode noch Hartlöten. Die Gerätschaften dafür hat aber nicht jeder zu Hause.
3. Methode:
Man lötet eine durchgehende Welle (Durchmesser 1 mm) an die Unterseite des Übergangsblechs. Diese habe ich verwendet. Zunächst ließ sich das Plattformblech dann nicht arretieren und fiel durch. Also die Welle wieder entfernen. Es kam dann zu folgender Lösung:
Erst vorsichtiges Aufbohren der Halter auf 1mm Durchmesser, dann Ablängen eines Messingdrahts als Welle, Wegfeilen des halben Durchmessers der Welle auf der Länge des Übergangsblechs, Einfädeln in die Halter, platzieren des Übergangsblechs und dann mit der Fläche an der Welle auf der Unterseite festlöten. Nun ist das Plattformblech nahe genug an der Pufferbohle dran, dass es nicht mehr durchhängt, sondern die notwendige Stellung über Biegen der beiden Ansätze einstellen kann.
Zur näheren Erläuterung wie die Teile aussehen hier noch ein Foto:

Am fertigen Wagen sieht es dann so aus:

Ich überlege mir gerade, ob ich die anderen beiden Wagen auch noch so umrüste. Der Zeitbedarf dafür ist nicht so groß, ein späteres Herunterfallen im lackierten Zustand wäre allerdings fatal, da man dann am Fahrgestell nicht mehr löten könnte, ohne die Lackierung zu beschädigen.
Das wär's von den Plattformübergängen. Weiter geht's dann mit Handgriffen und Trittbrettern.

 

12. April 2020 Griffstangen und Trittbretter

 

Hallo zusammen,
Ich werde die Änderung mit den Übergangsblechen auch bei den anderen beiden Fahrgestellen einbauen!
Nun zu den Griffstangen und Trittbrettern. Hierzu müssen erst die Dachträger an die Geländer gelötet werden. Das geht problemlos mit zwei Haarklammern, die den Dachhalter an der Pufferbohle und am Ende des Geländers zum Löten fixieren. Einzige Falle: Es gibt rechte und linke Dachhalter. Die zwei Bohrungen für die beiden Griffstangenhalter gehören nach aussen und unten.
Ist das geschehen, dann kommen die Griffstangen dran. Man sollte die Griffstangen so vom Gussbaum trennen, dass sie so lange wie möglich sind, den Grund hierfür gibt's später. Bei fast allen Gussteilen war der Abstand der Griffstangenhalter zu groß und passte nicht zu den Bohrungen in den Dachhaltern. Abhilfe: Den oberen Halter mit einer Rundzange auf den richtigen Abstand bringen und dann den Halter selbst mit einem Stück Messing wieder gerade biegen. Das ist ein wenig knifflig, aber nur dann passen die Griffstangen. Ich habe den am besten passenden Halter zuerst angelötet, den anderen ausgerichtet und dann ebenso festgelötet. Sind die Griffstangen dran, geht es an die Trittbretter.
Es sind zwei verschiedene Formen von Trittbrettern. Die oberen Trittbretter sind rechteckig, die unteren laufen auf einer Seite konisch zu und sind mit der Griffstange verbunden. Hierzu noch mal das Bild von vorher, da sieht man das am Besten:

Bei einem Satz der Trittbretter waren Bohrungen für die Griffstangen im unteren Trittbrett. Das hat sich als großer Vorteil herausgestellt, denn damit geht das Ausrichten und die Montage der Trittbretter wesentlich einfacher. Daher habe ich die anderen Trittbretter ebenso mit den Bohrungen versehen nach dieser Skizze:

Nun kann man so vorgehen:
Zuerst das untere Trittbrett mit der Bohrung in die Griffstange einfädeln, dann auf die Trittbretthalter legen und die Lage überprüfen. Das Trittbrett muss parallel zum Rahmen sein und die Griffstange senkrecht darauf stehen.

Nun kann man die Griffstange an das Trittbrett löten. Das unten herausstehende Ende wird später abgezwickt und bündig gefeilt.
Jetzt kann man das Trittbrett mit Haarklammern an den Trittbretthaltern fixieren und festlöten.

Dann kommt das obere Trittbrett an die Reihe. Das Trittbrett wird ebenfalls mit zwei Haarklammern fixiert und die Lage zum Rahmen überprüft. Das obere Trittbrett muss vorne in der gleichen Flucht wie das untere liegen! Wenn alles stimmt, auch festlöten. Hier macht sich ein großer Vorteil des vorgelöteten Rahmens bemerkbar: Die Trittbretthalter sind hartgelötet und können sich beim Anlöten der Trittbretter nicht mehr lösen!
Soweit das Montieren der Griffstangen und Trittbretter. Was jetzt noch fehlt, ist die Montage der Handbremse und das Gestänge dafür.

 

12. April 2020 Zwischenetappe Heizungskupplung

 

Hallo zusammen,
tja, eigentlich sollte hier die Fortsetzung mit der Handbremse kommen. Allerdings habe ich dann eine Email von Werner Scholze bekommen. Er hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass im Bausatz nur linke Heizkupplungen für Dampfloks sind und ich eigentlich die Heizleitung auf einer Seite des Fahrwerks auf die andere Pufferbohlen-Seite verlegen müsste, damit ich die verwenden kann. Das wollte ich aber nicht mehr ändern, deshalb gab es nur eine Lösung:
Werner hat vorgeschlagen, die Heizkupplung mit der Laubsäge an dieser Stelle auseinander zu sägen

und dann die Teile andersrum wieder hart zusammenzulöten. Wie ich hoffe, verzeiht mir Herr Petau, dass ich sein Bild im Bericht eingebaut habe.
Ich habe das zuerst nicht für möglich gehalten, aber es ging:

Die Messinggussteile halten doch einiges aus, mein Silberlot ist ja eins für 600 Grad Celsius.
Die fünfte Kupplung gehört an mein Erstlingswerk, da war's natürlich genau so, ist aber bisher nicht aufgefallen Gott sei Dank wollte ich den mit den anderen lackieren!
So wie es aussieht, gibt es keine rechten Heizkupplungen zu kaufen, ich habe jedenfalls keine gefunden. Bei den nächsten Projekten muss ich dann die Heizungsleitung tatsächlich auf die andere Pufferbohlenseite verlegen. Was es nicht alles (nicht) gibt! So, dann geht es aber jetzt wirklich zur Handbremse!

 

12. April 2020 Hinweis von Andreas Schuster zum Thema Dampfheizungs-Kupplung

Wenn Du erlaubst, möchte ich Dir eine Anregung für die Heizluftkupplungen vorstellen, da ich vor einiger Zeit selber mal vor der Aufgabenstellung stand.
Ich hatte zudem noch einen weiteren Wunsch - sie sollten beweglich sein. Begonnen habe ich mit einem Fertiggussteil, das zerlegt und mit Gelenken neu
zusammengesetzt wurde.



Als Herr Petau dann seine Version brachte, war der Eifer geweckt und das Maß der Dinge neu gesteckt. Hier als ersten Entwurf - die Feder ist noch aus Kupferlackdraht selbst "gewickelt" ...