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C3ibay99a: Überraschungen beim Umbau

Bei Fahrzeugen, die bereits 30-40 Jahre auf dem Buckel haben, ist man vor Überraschungen nicht gefeit. Zur Wiederaufnahme meiner Modellbauaktivitäten habe ich mir ein überschaubares Projekt auf die Werkbank gelegt: Einem Besenhart-Wagen in bewährter Manier wieder das Laufen beibringen. Beim Auseinanderbauen der Achslager-Federung ist mir aufgefallen, dass das mittlere Achslager, die Schaken und die Blattfedern alle mit Superkleber verschmiert waren, aber mir noch nichts dabei gedacht. Bei der Montage allerdings stellte ich das fest:

 

Ein Vorbesitzer hatte - warum auch immer - für die mittlere Achse statt der originalen Fachwerk-Achslagerführungen Verbandsbauart Pressblech-Führungen eingesetzt, hatte aber wohl keine passenden Achslager dafür. Deshalb waren auch Federpaket und altes Achslager miteinander verklebt. Es liegt also jetzt eine "Wurfpassung" vor.

Jetzt war die Frage, was man tun kann, um das originale Achslager weiter verwenden zu können. Da habe ich einen Blick in meine Messingprofile geworfen und ein U-Profil 1,5 x 1,5 mm gefunden. Das habe ich dann als Führungen ans Achslager gelötet und die Außenkanten etwas abgerundet, damit das Achslager besser läuft:

 

Nun musste ich nur noch die Führungen in den Achslagern etwas erweitern. Da die ja aus Weißmetall bestehen, war das mit dem Skalpell schnell "ausgeschält".

Wie auf dem Bild zu sehen ist, habe ich die Schakenböcke auch neu festlöten müssen, die waren ebenfalls mit Superkleber festgeklebt. Mit meinem Widerstandslöter ging das Gott sei Dank minimalinvasiv. Ich mache solche Lötungen immer mit hoher Stromstärke, damit die Lötstelle schnell erwärmt wird und das lackierte Umfeld so wenig wie möglich in Mitleidenschaft gezogen wird. Jetzt kann die Reparatur weitergehen wie in meinem vorherigen Bericht schon gezeigt.

Mein Appell: Bevor ihr ein Modell derart mit Superkleber verkleistert, lasst es lieber von jemand reparieren, der das richtig macht. Dauerhaft ist die Superkleber Befestigung beim Fahrgestell ein Risiko, da die Befestigungsflächen nicht sehr groß sind und die Belastung auf Dauer doch zu hoch wird. Ausserdem schauen die Kleberbatzen Sch... aus. Von der Belastung beim Löten durch Dämpfe von Resten des Cyanacrylat-Klebers mal ganz abgesehen ...

WICHTIG!

Nach dem Löten an lackierten Modell muss man auf jeden Fall die Lötstelle wieder reinigen! In Wasser tauchen wie die Messingteile geht ja bei Wagen und Lokomotiven nicht, ich reinige die Stellen so gut es geht mit Q-Tips und Wasser und lasse es dann gut trocknen. Wenn man die Stellen nicht reinigt, beginnt nach einiger Zeit auch unter dem Lack Korrosion.

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