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Die Myford ML7 erhält ein Spannzangenfutter

Bis jetzt musste ich beim Drehen auf der Myford immer mit dem Drei- oder Vierbackenfutter arbeiten. Das Dreibackenfutter hat eine Ungenauigkeit von 12/100stel Millimeter, das z.B. beim Drehen von Achsen oder Aufnahmen für Räder Mehrarbeit bedeutet. Jetzt hat das Christkind dieses Jahr einen passenden Drehflansch, das Aufnahmefutter für Spannzangen und ein Spannzangen-Set unter den Weihnachtsbaum gelegt! Bevor die Spannzangen-Aufnahme genutzt werden kann, muss der Drehflansch erst bearbeitet werden:

Dazu musste der Flansch erst mal statt des Dreibacken-Futters auf die Maschine gespannt werden. Der Spannflansch hatte 100 mm Durchmesser, der des Aufnahmefutters aber 80 mm. Das bedeutete erst mal Späne produzieren. Der Stahl war aber gut zu bearbeiten, also war das bald erledigt.

 

Dieses Bild zeigt die Rückseite des Flansches des Aufnahmefutters. Um einen exakten Rundlauf zu erzielen, muss der Maschinenflansch nochmals bearbeitet werden, damit beide Teile zusammenpassen.

Also: Nochmal ran an den Aufspannflansch und einen Ansatz mit 4 mm Tiefe und einem Durchmesser von 59 mm an den Flansch gedreht. Jetzt passte das Gegenstück exakt und ohne Spiel auf den Flansch. Was jetzt noch fehlt, ist die Befestigungsmöglichkeit durch drei M6 Schrauben.

Hier sind die drei Bohrungen bereits eingebracht. Es war ein wenig schwierig, die im Spannzangenflansch eingebrachten Gewinde genau zu treffen, aber es war möglich.

Ich hatte den Abstand der Bohrungen von der Außenkante gemessen und die Länge der Sehne des Teilkreises berechnet und mit dem Anreißzirkel angerissen. Wie meistens hat mir dabei mein altes Tabellenbuch erstklassige Dienste geleistet. Das Ankörnen der Bohrungen war dann kein Problem mehr, sie passten exakt.

Jetzt habe ich von der Gegenseite her die Durchgangsbohrungen noch mit einem Zapfensenker vertieft, damit die Schraubenköpfe nicht zu sehr aus dem Flansch hervorstehen. Dann stand der Endmontage nichts mehr entgegen.

Hier das Ergebnis der Bemühungen. Das Spannzangenfutter kann nun wiederholgenau immer wieder montiert werden. Die Kontrollmessung hinsichtlich des Rundlaufs ergab eine Abweichung von 3 Hunderstel Millimeter. Mit der Abweichung kann ich jetzt auf jeden Fall leben und meine alte Drehmaschine Baujahr 1948 wird noch viele Jahre Dienst tun können ohne Abstriche bei der Genauigkeit. Mit dem Spannzangensatz hat die Aktion knapp 300 Euro gekostet. Ich meine, das ist jeden Euro wert, weil sich durch die Verwendung der Spannzangen das Spektrum möglicher Arbeiten signifikant erhöht.

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