· 

Noch n' Lokalbahnzug: Stromabnahme und Beleuchtung

Die Bodenplatte der Modellwagen ist hier nicht fest mit dem Chassis verbunden, sondern wird zusammen mit dem Wagenkasten auf das Chassis aufgeschraubt. Das erfordert eine andere Konstruktion von Leiterbahnen und Stromabnehmern. Für die Inneneinrichtung habe ich ja separate Polystyrol Bodenplatten hergestellt (zum Bericht). Dadurch habe ich jetzt die Möglichkeit, die Leiterbahnen von den Anschlusspunkten in den späteren Decoderraum im Abort zwischen Aluplatte und Grundplatte der Inneneinrichtung zu verstecken. Hierzu habe ich die Durchgangsbohrungen der Stromabnehmer am Wagenboden angerissen und gebohrt. Als Isolierung dient ein EVERGREEN Rohr mit ??? Durchmesser, in das dann später ein kleineres Rohr mit darin verklebtem 0,3 mm Phosporbronzedraht als Stromabnehmer eingeschoben wird. Der Phosphorbronzedraht wird dann später an der Leiterbahn wegen der Hitze beim Löten in ein wenig Abstand vom Durchgang angelötet. Das ganze sieht dann so aus:

 

Jetzt kann ich die Verbindungsdrähte vom Gleis zu Beleuchtungsplatine und Decoder einfach im Abort anlöten.

 

Damit die Inneneinrichtung nicht auf den Kontakten wackelt oder hörbar vibriert, habe ich unten einen dünne Leiste als Abstandhalter aufgeklebt.

Der Einbau von Decoder und Beleuchtung in die Personenwagen:

 

Der Einbau von Decoder und Beleuchtung in die Personenwagen:

 

Als erstes habe ich die Adapterplatinen für den Decoderanschluss und die Vorwiderstände für die Innen- und Außenbeleuchtung angefertigt. Hauptbauteil ist die 8-polige NEM Schnittstelle, auf die später der ESU 5Fx Funktionsdecoder aufgesteckt wird.

Alle Anschlusskabel für den Strom-Input vom Gleis und die Anschlusskabel für Anode und die beiden Kathoden für die Innen- und Außenbeleuchtung sind auf der gleichen Seite (hier: unten auf dem Bild).

Diese Bestückung reicht für die Wagenbeleuchtung, für eine Lok müsste die Platine noch länger sein und weitere Vorwiderstände aufnehmen.

Wie schon oben beschrieben ragen die beiden Stromleiter für die Gleisanschlüsse in den Abort. Wie immer fertige ich bei den Messingmodellen zur Vermeidung von Kurzschlüssen immer ein geschlossenes Kabinett als Halter für Platine und Decoder aus Polystyrol an. Im Bild links sieht man unten links den Anschluss an Gleis links/rechts über eine zweipolige Miniatur Stecker/Buchse Verbindung und nach oben hin die Anschlusskabel für die Beleuchtungsschiene.

Auf diese Weise können sowohl die Adapterplatine als auch der Decoder bei Bedarf einfach vom Wagen getrennt werden. Auch die Leuchtschiene ist über eine dreipolige Buchse/Stecker Verbindung lösbar. Dies ist bei diesen Wagen auch notwendig, da die Leuchtschiene im Wagenkasten, der "Schaltkasten" aber auf dem Chassis befestigt sind.

Meine "Leuchtschienen" fertige ich immer selbst je nach Anforderung. Sie bestehen aus folgenden Teilen:

  • Einem U-Profil aus Evergreen Rechteckprofilen zur Aufnahme der Platine mit den Leuchtdioden für Innenbeleuchtung und Plattformbeleuchtung
  • Den Endröhren zur Abschirmung der Plattformbeleuchtung
  • Der dreipoligen Leiterbahn (Mitte: Anode, Oben: Kathode Innenbeleuchtung, Unten: Kathode Aussenbeleuchtung)
  • Den drei Lampenkörper-Imitationen, diese sind den Lampenhaltern des Originals nachempfunden
  • Das Vierkant-Rohrprofil unten wird mittig auf die Oberseite des U-Profils geklebt, stützt sich am Wagendach ab und verhindert so das Drehen der Lichtleiste
  • Auf dem Bild nicht enthalten sind der Zierring und die Lampenkörper für die Innenbeleuchtung sowie das Anschlusskabel mit dreipoligem Stecker

Hier sieht man die fertigen Leuchtleisten. Die einzelnen Arbeitsschritte sind:

  • Zusammenkleben des U-Profils aus passenden Polystyrol-Streifen. Die Höhe und Breite des U-Profils hängt von den Maßen der verwendeten Streifenplatine ab
  • Lackieren der Innenseite der Abdeckrohre für die Plattformbeleuchtung zur Abschirmung des Lichts in den Innenraum mit Pinsel und schwarzer Farbe
  • Lackieren der Innenseiten der Lampenkörper mit Pinsel und schwarzer Farbe
  • Auflöten der fünf SMD LED Typ 603 auf die Streifenplatine
  • Leuchttest der Dioden (absolut erforderlich, da die Dioden sehr klein sind, auch mal beim Löten kaputt gehen können oder auch mal versehentlich falsch rum eingelötet sind)
  • Einkleben der bestückten Platine in das U-Profil
  • Ankleben der Abschirmrohre auf beiden Seiten und des Vierkant-Rohrprofils mittig zur Lichtleiste
  • Ankleben der drei Lampenkörper, so dass sich die Leuchtdioden mittig in der Längsachse des U-Profils befinden
  • Pinsellackierung der Aussenseite der Abdeckrohre für die Plattformbeleuchtung
  • Abdecken der Dioden und den Bereich für die Anschlüsse, Grundieren und Lackieren der Lichtleiste mit Innenraumfarbe
  • Anbringen der Zierringe und der Lampen an den Lampenkörpern (Verwendung von Klarlack oder G-S Hypo-Cement)
  • Anlöten der drei Anschlussdrähte für die Dioden.
    TIPP: Ich nehme als Anode immer den mittleren der drei Anschlüsse des Steckers, damit ändert man dann bei falschem Anstecken an die Adapterplatine höchstens die Belegung der Funktionstasten für Innen- und Aussenbeleuchtung. Eine Zerstörung der Dioden ist damit so gut wie ausgeschlossen.

Damit ist die Montage und Lackierung der Lichtleisten beendet.

Hier sieht man am Beispiel des Packwagens die Befestigung der Lichtleiste am Wagenkasten. Die Lichtleiste wird in die Bohrungen der beiden Stirnwände eingehängt und dann innen mit G-S Hypo-Cement fixiert. Wie vorher schon mal beschrieben verhindert das angeklebte Vierkant-Rohrprofil an der Lichtleiste dass sich die verdrehen kann.

Hier noch die Bestandteile der Plattformbeleuchtung. Auch hier gibt es einen Zierring aus Messing und den Lampenkörper aus Plexiglas. Die fertige Lampe ist rechts im Bild.

Befestigt wird die Lampe wieder mit G-S Hypo-Cement auf dem Abschirmrohr der Leuchtleiste. Die Leuchtleiste ragt etwa 0,5 mm aus der Stirnwand nach außen hervor und bestimmt damit die Position der Lampe.

Noch ein Wort zum Kleber: Wie schon öfter beschrieben darf zum Einkleben von durchsichtigen Materialien für Fenster oder Lampen kein Cyanacrylat-Kleber verwendet werden! Mit der Zeit werden diese Stellen dann milchig, daher verwende ich da immer den Juwelierkleber Hypo-Cement, es gibt aber auch noch andere Kleber dieser Art.

Der Einbau von Decoder und Beleuchtung in den Packwagen:

 

Der Einbau in einen Packwagen ist etwas komplizierter als bei den Personenwagen, weil es da normalerweise keinen Abort zum Verstecken der Elektronik und der Leiterbahnen zu den Stromabnehmern gibt. Decoder und Adapterplatine lassen sich in einer Transportkiste verstecken, das habe ich auch schon mal beim Pwl so gemacht, schwieriger wird das dann schon bei den Drähten zu den Stromabnehmern. Nachfolgend beschreibe ich den Einbau und die Tarnung der Verbindungsdrähte in den Packwagen.

Bei diesem Packwagen habe ich bereits vorher einen beidseitigen Echtholz-Boden auf die Aluminium-Bodenplatte aus gebeizten Rührstäbchen geklebt. Ein doppelter Boden zum Verstecken der Drähte zum Decoder wie bei den Personenwagen ist damit nicht mehr möglich, es ist eine neue Lösung gefragt.

Das ganze beginnt mit dem Einkleben der Stromabnehmer. Die Stromabnehmer sind bei mir immer 0,3 mm Phosphorbronze-Drähte, die durch ein Polystyrolrohr zur Isolierung nach unten geführt werden. Nach dem Anlöten des Anschlussdrahtes wird der Stromabnehmer durch das Röhrchen geführt und mit Superkleber im Röhrchen fixiert.

Nach dem Einkleben sieht das dann so aus:

Hier die fertigen Anschlüsse von oben und unten. Ich habe die Anschlussdrähte nach der jeweiligen Seite der Stromabnehmer rot und schwarz gewählt, damit ich während der Tarnung dann immer weiß welche Drähte zusammengehören.

Ich habe mich dazu entschlossen, die Drähte durch eine längere Kiste aus Echtholz-Leisten und einem Innenleben aus Polystyrol-Vierkantrohren zu tarnen. Am Ende dieser Kiste soll ein zweipoliger Miniatur-Stecker als Verbindung zur "Decoder-Kiste" dienen.

An den Stecker habe ich zwei unterschiedlich lange Leiterbahn-Stücke angelötet um Kurzschluss zu vermeiden und die vier Verbindungsdrähte zu den Stromabnehmern angelötet. Dann wird der Stecker in das zweite der beiden Polystyrol Vierkantrohre gesteckt und die Kiste dann auf dem Wagenboden mit Superkleber fixiert.

Wie man auf dem Bild sieht, sind immer noch die Verbindungsdrähte der einen Seite sichtbar. Diese werden später durch weiteres Ladegut getarnt.

Hier sieht man bereits die fertige Tarnung. In meinem Fundus habe ich Fässer und eine Kiste aus Resin gefunden und so präpariert, dass ich die schwarzen Verbindungsdrähte damit tarnen konnte. Ein Gitter zur Aufnahme von Mehl- oder Getreidesäcken und eine Sackkarre vervollständigen die Innenausstattung des Packwagens.

In der großen Kiste rechts oben sind Decoder und Adapterplatine untergebracht. Auf der Oberseite der Decoderkiste wird noch die dreipolige Buchse zur Verbindung der Leuchtleiste eingearbeitet. Das einbaufertige Arrangement sieht man auf dem nachfolgenden Foto.

Zum Schluss noch zwei Bilder vom "Lichttest" vor dem Zusammenbau mit dem Chassis:

Damit ist der Baubericht zur Beleuchtung der Lokalbahnwagen beendet. Vielleicht kann sich der Eine oder Andere eine Anregung für eigene Projekte holen, das würde mich freuen!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0